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09 Sep '15

Dong Ding – ein Klassiker unter den Formosa Oolongs

Gepostet von Shui Tang in Dong Ding, Formosa Oolong, Nantou, Oolong, Tee

Dong Ding Oolong ist ein Klassiker des Formosa Oolong. Er stammt aus der Provinz Nantou in Taiwan. Ursprünglich wurden drei Oolong-Tees aus diesem Berggebiet als Dong Ding bezeichnet, doch der Tee wurde nach dem Erdbeben von 1999 so beliebt, dass andere Teeproduzenten auf dieser Welle mitreiten wollten und begannen, weniger gute Oolongs nach dem Muster des Dong Ding herzustellen. Da die Herkunftsbezeichnung Dong Ding nicht geschützt ist, konnten minderwertige Oolongs als Dong Ding verkauft werden. In der Folge verlor das Original an Ansehen – zu Unrecht. Die Original-Dongdings aus Nantou sind noch immer eine Sensation!

Der charmante Tee mit seinem fruchtigen Duft schöpft seine erdige Kraft aus dem steinigen, mineralischen Boden des Dong Ding-Berges. Er wird traditionell hergestellt. Die Pflanzen werden naturbelassen verarbeitet, welken lange an der Sonne, fermentieren ausreichend und werden schiesslich geröstet, was den Charakter des Tees prägt.

Shuitang bietet vier Original-Dong Ding Oolongs an:

Quinxin Da Pang
Zart und lieblich

Zheng Dong Ding
Der Klassiker!

Zheng Dong Ding Guifei
Der Tee der Hofdame Guifei

Dong Ding 1981 (Rarität)
Eine Zeitreise durch Düfte und Aromen!

 

27 Apr '15

Vom Ursprung des Tees

Gepostet von Shui Tang in China, Europa, Geschichte, Tee, Teekultur

Wie ist der Mensch auf die Idee gekommen, Tee zu trinken? Wer hat den Tee entdeckt? Die Chinesen sind zweilfellos die Entdecker des Tees. In der Tee-Bibel »Cha Jing«  beschrieb Lu Yu (733-804 n. Chr.), dass der Tee durch Shennung (2737 v. Ch.) bekannt und durch Fürst Zhou Gong (1100 v. Chr.) populär wurde. Shennung lebte nach der europäischen Zeitrechnung in der Neusteinzeit (2737 v. Chr.) und wurde in dem ersten Geschichtsbuch Chinas (206-24 v. Ch.) als besonderer Heiler beschrieben. Shennung war in der Tat eine aussergewöhnliche Persönlichkeit, welche die Gabe besass, Kräuter gegen bestimmte Krankheiten zu finden und zu verwenden. Er heilte damit unzählige Menschen – ähnlich wie Hildegard von Bingen.
Eines Tages kochte Shennung Wasser in einem unter einem Teebaum. Plötzlich fielen Blätter des Baumes ins Wasser. Er merkte, dass dieses Wasser sich veränderte und kostete es. Er fühlte sich sogleich wach und leicht. Dieses leicht bittere, doch süssliche Getränk wirkte entgiftend und erfrischend. Seitdem ist Tee das Lieblingsgetränk der Chinesen.
Eine andere Geschichte erzählt, dass Shennung  die besondere Fähigkeit besass, das Innere seines Bauches zu beobachten. Er probierte alle möglichen Pflanzen aus und beobachtete, wie sie in ihm wirken. Als er Teepflanzen probierte, merkte er, dass der Tee in seinem Bauch "hin und her schwimmt", als ob er seinen Bauch überprüfen würde. Er nannte diese Pflanzen »Cha«, was auf Chinesisch »überprüfen« bedeutet. Der Tee wird seither als Heilpflanze geschätzt.
In dem wichtigen Kräuterbuch »Bencao« (655 n. Chr.) wird Tee ebenfalls bereits als Heilpflanze erwähnt. Demnach soll der Tee »Lebenskraft spenden, die Konzentration begünstigen und den Lebenswillen erwecken.« Er wirke kühlend auf den Körper und schmecke leicht bitter und süsslich. Man fühle sich gleich nach dem Trinken erfrischt und wach. Das regelmäßige Trinken löse den Schleim und entschlacke den Körper. Er würde die Verdauung erleichtern und gestaute Energie (Qi) wieder zum Fliessen bringen.
Seitdem loben verschiedene chinesische Literaten und Poeten die Heilwirkung des Tees. Bis zum 13. Jahrhundert wurde Tee in Fladenform gepresst, ähnlich den heutigen Pu Er-Fladen. Damals war Fujian (Provinz in Südchina) bereits ein berühmter Teeanbauort. Die spezielle Art, den Tee zu pressen, hat ihren Grund in den langen Transportwegen vom Anbaugebiet zum Kaiserhof. Man hatte in dieser Zeit noch keine Schnellstrassen und keine moderne Verpackungstechologien, und man musste die grossen Entfernungen mühsam in der Kutsche überwinden. Der Tee musste also so hergestellt werden, dass er transport- und lagerfähig war, und ihm auch schlechte Witterung nichts anhaben konnte.
Schon im 3. Jahrhundert beschreibt ein Literat Zhang Ji in einem kuriosen Rezept, dass man ein Stück Teefladen abbreche, über dem Feuer röste, weiter zerkleinere und anschliessend in ein Prozellangefäss gebe, um es mit heissem Wasser zu übergiessen. Anschliessend füge man Ingwerwurzel, Lauchzwiebeln und Mandarinen hinzu. Dieses Getränk sei ein wunderbares Mittel gegen übermässigen Alkoholkonsum und gegen Müdigkeit. Der heutzutage erhältliche gepresste Pu Er-Fladen sowie auch der Tuo Cha stellen im wahrsten Sinn des Wortes noch diese Originalität dar. Genau so hat man früher Tee verarbeitet, transportiert und getrunken.

Im kulturellen und politischen Höhepunkt der Tang Dynastie (618-907 n. Ch.) wurde der Tee dann zu einer Modeerscheinung – genau so wie heute. Man prahlte damit, welch kostbaren Tee man besitze, folgte den angesagten Trends und konsumierte die allerneusten Geschmackskreationen. Die gepressten Fladen wurden beispielsweise vor dem Kochen gemahlen und mit Gewürzen oder Kräutern versetzt. Den ursprünglichen Geschmack des Tees schmeckte man dann eigentlich nicht mehr. Dies hat Ähnlichkeit mit den heute erhältlichen aromatisierten Tees. Diese Modeerscheinung und deren Art der Zubereitung herrschte in der chinesischen Oberklasse, bis der Lu Yu (733-804 n. Ch.) in seinem Buch »Cha Jing« die ursprüngliche Kultur des Tees beschrieb. Lu Yu, selbst in einem Zenkloster aufgewachsenes Waisenkind, kritisierte in seinem Buch die dekadente Art der Zubereitung. Er fand anhand der alten Schriften heraus, dass man in früherer Zeit die Teeblätter einfach nur im Mund zerkaut oder mit Wasser gekocht hatte. Der eigentliche Geschmack des Tees rückte so wieder in den Vordergrund des Interesses. Der reine Duft des Tees wurde so nicht verfremdet. Lu Yu setzte sich für diese traditionelle Art der Teezubereitung ein und sah im Trinken des Tees eine spirituelle Handlung.
Sein Kampf gegen die Modeerscheinungen seiner Zeit fand zuerst keine Anhängerschaft. Erst viel später, im 11. Jahrhundert, fand man zu seiner Empfehlung zurück. Sein Beitrag beeinflusst noch heute die Teezubereitung in China und Japan, nach der die Reinheit des Tees zum Ausdruck gebracht wird. Auch heute noch gilt in den Klöstern das Teetrinken den Mönchen als geistige Übung. Da China das kulturelle Mutterland für Ostasien war, kamen unzählige Austauschstudenten, darunter hauptsächlich buddhistische Mönche aus Korea und Japan, nach China. Sie lernten im Kloster die Herstellungs- und Zubereitungsmethode des Tees kennen und brachten sie nach Hause. Dadurch entstand die berühmte Teezeremonie, die heute als Wahrzeichen der japanischen Hochkultur gilt.

Der erste, der den chinesischen Tee nach Europa brachte, war ein portugiesischer Priester, Gaspar da Cruz. Nach seiner Rückkehr nach Portugal 1560 schrieb er Europas erstes Teebuch. Die portugiesische Prinzessin, die 1662 den englischen König Karl II heiratete, machte den Tee europaweit salonfähig. Ihre Teestunde prägt bis heute die Freizeitbeschäftigung vieler Menschen. Tee ist als Freizeitbeschäftigung und als Afternoontee eine Kulturtradition geworden und hat in Europa eine eigenständige Teekultur hervorgebracht.

Die Frage, was für Tee trinken die Chinesen? Wie gestalteten sie ihre Teestunde früher und wie heute? Freuen Sie sich auf die nächsten Serien von »Tee erleben mit allen Sinnen«! Sie werden ausführlich erfahren, wie der Tee in China mit allen Sinne erlebt wird.