
«Die Ernte dieses Jahr sieht gut aus! Die Natur ist prächtig!» Pu Er-Produzent Yu Chinsung erzählte mir im April von seiner Reise nach Yiwu. Er sagte, dass er sehr beschäftigt war, weil das Wetter sehr gut war, und dass er sich beeilen müsse mit der Ernte, bevor der Dauerregen kommt. Denn Regen lässt den Tee wässrig schmecken, und er müsste wieder auf ein paar gute Tage warten müsse – falls er Glück habe.
Der Tee der Pflanzen in Zhengjialiangzi schmeckt wie blühende Wiesen an einem Bach in den Alpen: erfrischend, floral und kristallklar!
Letztes Jahr bekam ich den noch nicht gepressten Tee (Maocha) als Geschenk von Yu, der mich in den warmen Tagen im heissen und feuchten Zürich begleitete und mit Leichtigkeit beflügelte: unbeschwert und geklärt. Leider war ich zu spät, um einen zu kaufen.
2025 beauftragte ich ihn jedoch schnell genug. Yu reiste Anfang April nach Zhengjialianzi und sandte mir ein Video des üppigen Waldes und der lebendigen Natur zu.
Wo liegt Zhengjialiangzi? Das kleine Bergdorf liegt 1500 Meter über dem Meeresspiegel, oberhalb der Dörfer Mahei (1200 ü. M.) und Luoshuidong, ebenfalls zwei sehr berühmte Namen.
Liangzi bedeutet “Erhöung zwischen Bergketten”. Deshalb verrät der Name bereits die Herkunft des Tees aus dieser besonders von Gushu Teepflanzen geprägten Gegend, die stets von Wolken und Nebel verschleiert ist. Während Tee aus Mahei und Luoshuidong immer mehr im grossen Stil vermengt und breit produziert werden, wird die Produktion von reinen Gushu Pu Er in Zhengjialiangzi besonders wichtig und schwierig. Dort finden sich noch viele alte Teepflanzen in einem Mischwald verwurzelt, vernetzt mit anderen Bäumen vernetzt. Der Tee zeigt durch diese Biosphäre eine wilde aromatische Note, die auf Chinesisch als «Wildheit» – Yeyun – bezeichnet wird. Es wäre sehr schade, diese Teeblätter mit anderen Pflückgut zu vermischen, um die Menge um des Profits willen zu erhöhen. Die Ernte erweist sich als schwierig, weil die alten freien Teebäume verstreut wachsen. Viele kleine, jüngere Teebäume liegen dazwischen. So müssen die Bauern extra bezahlt, damit sie nur die Teeblätter der auserwählten alten Bäume pflücken. Diese Schwierigkeit hatten wir bereits beim Tianmenshan, dem Jubiläumstee 2019. Deshalb war es einmalig.
Wir haben es trotz der vielen Widrigkeiten geschafft, den Zhengjialianzi Gushu Pu Er in Zürich zu präsentieren.
Der Geschmack der «Wildheit» – Yeyun: Was ist das?
Ich höre gerade die Musik von der Sängerin Inka Mbing des Altaya-Volkes in Taiwan (Youtube) Ihre Stimme kommt aus der Mitte der Erde, sie rankt sich wie an einem Baum empor in den Himmel, wie eine Schlange: kraftvoll ohne zu fokussieren, erfrischend und erweckend wie das Bergbachwasser, das zwischen wilder duftender Schmetterlingslilie und Farn fliesst.
Während Wangong Gushu Puer wie ein Refugium wirkt, spricht Zhengjialiangzi hier eine andere Sprache: Er ist wie der Ruf, der verlorene Menschen in der Zivilisation zurückholt, zurück zu dichtem Wald und unsichtbarer Kraft, wie die Schlange, welche die Heilung symbolisiert und zugleich die unfassbare mystische Kraft. Vielleicht finden Sie auch Ihren Yeyun bei einer Schale Zhengjialiangzi, und fühlen sich mit der Energie des Schlangenjahrs verbunden.
Weitere Verkaufseinheiten
100g / CHF 140
25g / CHF36